Videos
Übung zur kulturellen Selbstwahrnehmung
Wenn Sie über Ihre kulturellen Zugehörigkeiten nachdenken und die Einflüsse und Verhaltensweisen erkennen, die Sie infolgedessen erfahren haben, wird Ihnen bewusst, wie diese Ereignisse Ihre eigenen Wahrnehmungen und Handlungen bestimmen.
Die Art und Weise, wie wir mit Betroffenen kommunizieren, Risiken in Bezug auf häusliche Gewalt einschätzen und ob wir interprofessionellen Teams gut zusammenarbeiten, hängt auch von Vorurteilen und Vorbehalten ab, die ebenfalls kulturell geprägt sind. Selbstreflexion ist eng mit kultureller Sensibilität verbunden. Sich mit der eigenen kulturellen Selbstwahrnehmung zu beschäftigen ist daher von entscheidender Bedeutung.
Die Reflexion von Erfahrungen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter kann dabei helfen, persönliche Auseinandersetzungen und Privilegien im Laufe des Lebens zu erkennen.
Schauen Sie sich bitte dieses Video an (auf Englisch) und denken Sie über die folgenden Fragen nach.
Hier sind die Fragen:
1. Wo wurden Sie geboren? Aus welcher Gegend kommen Sie?
2. Aus welchen Ländern/Regionen kommt Ihre Familie?
3. Wie lange leben Sie schon hier? Was hat Sie hierhergebracht und was hat Ihnen das Gefühl gegeben, willkommen zu sein?
4. Was ist wichtig zu wissen über die Art und Weise wie Sie aufgewachsen sind?
5. Haben Sie sich jemals aufgrund Ihres Glaubens/Ihrer ethnischen Zugehörigkeit/Ihrer Ethnie usw. anders als andere gefühlt? In welchen Kontexten und Umgebungen?
6. Welchen sozioökonomischen Status haben Sie jetzt, welchen hatten Sie früher? Wie hat dies Ihre Erfahrungen mit der Gesellschaft/Kultur beeinflusst, in der Sie aufgewachsen sind?
7. Hatten Sie mehr Freunde mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund als Sie jünger waren oder heute, und warum ist das so?
8. Wie wirken sich ethnische Zugehörigkeit, Alter, Familie, Erfahrung, Bildung, sozioökonomischer Status, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion usw. auf Ihre Interaktionen mit Ihren Patient:innen aus? Können Sie ein Beispiel nennen?
9. Wissen Sie, wie Ihre Patient:innen behandelt werden möchten, oder gehen Sie davon aus, dass sie nach Ihren kulturellen Maßstäben behandelt werden möchten? Handeln Sie häufiger nach der ‚goldenen Regel‘, die besagt „Behandeln Sie andere so, wie sie selbst von ihnen behandelt werden möchten“, oder nach der ‚Platinregel‘, die besagt „Behandeln Sie andere so, wie diese von Ihnen behandelt werden möchten“?
10. Die Erlangung kultureller Kompetenz und ‚kultureller Demut‘ erfordert ein lebenslanges Lernen. Können Sie Beispiele aus Ihrem beruflichen Kontext geben, die Ihr Engagement für diesen Prozess zeigen?
Weitere Informationen
Daten und Fakten:
- Männergewaltstudie des weißen Rings: https://kfn.de/forschungsprojekte/gewalt-gegen-maenner/
- Männerschutzeinrichtungen in Deutschland – Nutzungsstatistik 2023: https://www.maennergewaltschutz.de/files/2024/10/2023-statistik-mse-bfkm-webversion.pdf
- Bundeslagebilder Häusliche Gewalt: https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/Lagebilder/HaeuslicheGewalt/haeuslicheGewalt_node.html
Literatur:
In diesem Artikel finden Sie eine Reihe von Fallbeispielen, die veranschaulichen, wie mehrere Einrichtungen bei häuslicher Gewalt zusammenarbeiten, um von Gewalt Betroffene zu unterstützen:
- Hale, H., Bracewell, K., Bellussi, L. et al. The Child Protection Response to Domestic Violence and Abuse: a Scoping Review of Interagency Interventions, Models and Collaboration. J Fam Viol (2024). https://doi.org/10.1007/s10896-024-00681-4
Darüber hinaus bietet die folgende Literatur Einblicke in die behördenübergreifende Zusammenarbeit beim Kinderschutz im Fall von häuslicher Gewalt:
- Stewart SL. Enacting Entangled Practice: Interagency Collaboration in Domestic and Family Violence Work. Violence Against Women. 2020 Feb;26(2):191-212. doi: 10.1177/1077801219832125. Epub 2019 Mar 11. PMID: 30854943.
Überprüfung des Kenntnisstandes – Quizz