Lehrmaterialien für Modul 2 (Österreich)

Videos
Untertitel aktivieren: Klicken Sie während des Abspielens im Bildschirmbereich unten auf das Untertitel-Symbol (kleines Viereck mit Strichen). Der Untertitel wird direkt eingeblendet. Um die Untertitelsprache zu ändern, klicken Sie auf das Zahnrad daneben und wählen unter „Untertitel“ die gewünschte Sprache aus.
Hier geht es zu einem Erklärvideo.
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken: https://www.youtube.com/watch?v=mI5-P3P7IXo&t=23s
Untertitel aktivieren: Klicken Sie während des Abspielens im Bildschirmbereich unten auf das Untertitel-Symbol (kleines Viereck mit Strichen). Der Untertitel wird direkt eingeblendet. Um die Untertitelsprache zu ändern, klicken Sie auf das Zahnrad daneben und wählen unter „Untertitel“ die gewünschte Sprache aus.
Hier geht es zu einem Erklärvideo.
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken: https://www.youtube.com/watch?v=xYBUY1kZpf8
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken: https://www.youtube.com/watch?v=wStZIrFuOvU
Untertitel aktivieren: Klicken Sie während des Abspielens im Bildschirmbereich unten auf das Untertitel-Symbol (kleines Viereck mit Strichen). Der Untertitel wird direkt eingeblendet. Um die Untertitelsprache zu ändern, klicken Sie auf das Zahnrad daneben und wählen unter „Untertitel“ die gewünschte Sprache aus.
Hier geht es zu einem Erklärvideo.
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken
: https://www.youtube.com/watch?v=sI2mXtXKWgI
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken: https://www.youtube.com/watch?v=z_SJcjvx3RM
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken: https://www.youtube.com/watch?v=zKXfsE0Mxqw
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken: https://www.youtube.com/watch?v=dtAkc0CA5ko
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken: https://www.youtube.com/watch?v=qOlNRD-vBxM
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken: https://www.youtube.com/watch?v=POQyi-A9rFU
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken: https://www.youtube.com/watch?v=fhrWzRV-Y4Q
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken: https://www.youtube.com/watch?v=cJkpcrXQW18
Ist hier kein Video zu sehen, bitte einen anderen Browser verwenden oder hier klicken: https://www.youtube.com/watch?v=q3x3T3ENp78
Fallstudien
Fallstudie – In der Allgemeinmedizinpraxis

Sabrina ist Buchhalterin, 30 Jahre alt und seit 8 Jahren mit einem Bauarbeiter verheiratet. Sie erzählt ihrem Hausarzt von ihrer ständigen Erschöpfung und ihren Kopfschmerzen, die sie seit über einem Jahr plagen. Die Kopfschmerzen haben sich in den letzten Monaten verschlimmert und treten vor allem am Ende des Tages auf. Häufig fühlt sie sich hoffnungslos und niedergeschlagen.

Sie hat Schlafprobleme und berichtet über Schmerzen am ganzen Körper. Sie war im vergangenen Jahr bei mehreren Ärzten. Sie hat Bluttests machen lassen, Schmerzmittel verschrieben bekommen, ihr wurde geraten sich mehr zu bewegen und ihre Ernährung umzustellen. Sie sagt ihrem Arzt, dass er unbedingt am selben Tag noch etwas für sie tun muss, da ihr Mann angesichts der ausbleibenden Ergebnisse ungeduldig wird.

Aufgabe zum Weiterdenken
(1) Denken Sie darüber nach, wie wichtig es ist, Patient:innen routinemäßig nach häuslicher Gewalt zu befragen, auch wenn sie mit scheinbar nicht verwandten Symptomen kommen.

Fallstudie: Langfristige Auswirkungen von häuslicher Gewalt

Aufgrund von starken Reizdarmsymptomen sucht Elyse, eine 28-jährige Krankenschwester, einen neuen Hausarzt auf. Auf die detaillierten Fragen des Arztes im Rahmen der Erstuntersuchung antwortet Elyse, dass es ihr bei der Arbeit gut gehe, sie aber Probleme mit ihrem Freund habe. Der Sex sei manchmal schmerzhaft, aber sie versuche es nicht zu zeigen. Sie hat gelegentlich Migräne, ihre Periode ist heftig und schmerzhaft, und sie wurde in ihren frühen Zwanzigern drei Jahre lang mit Antidepressiva behandelt. Als Teenager habe sie viel Alkohol getrunken. Vor acht Jahren hatte sie einen PAP-Abstrich, der sehr schmerzhaft gewesen sei.

Aufgaben zum Weiterdenken

(1) Über welche Symptome berichtete Elyse ihrem Arzt?

(2) Warum glauben Sie, dass ihre Symptome auf das Vorhandensein von häuslicher Gewalt in der Gegenwart und/oder in der Vergangenheit hinweisen könnten?

Fall adaptiert nach: The Medical Women’s International Association’s Interactive Violence Manual.

Fallstudie: Gewalt während der Schwangerschaft

Mandy war eine 23-jährige Patientin, die in der 28. Woche schwanger war. Ich war bei ihrer Geburt dabei und war seitdem ihre behandelnde Ärztin. Ich kannte sie recht gut, da sie Asthma hatte und mehr als die übliche Zeit in meiner Praxis verbrachte. Ich hatte mich auch um ihre Mutter, ihre Schwester und ihre Großmutter gekümmert.

Sie war nicht gut in der Schule und verkehrte mit den „harten Jungs“. Obwohl wir bei früheren Besuchen über Empfängnisverhütung gesprochen hatten, nahm sie ihre Antibabypillen nicht zuverlässig ein. Eines Tages stellte sie sich in meiner Praxis zur Schwangerschaftsvorsorge vor. Ihre Beziehung war instabil, trotzdem lebte sie mit dem Vater des Babys, der in den Drogenhandel verwickelt war, zusammen. Die Schwangerschaft verlief ereignislos, bis Mandy eines Tages mit Blutergüssen im Gesicht und Unterleibsschmerzen zu mir kam.

Aufgaben zur Reflexion

(1) Was sind mögliche Indikatoren, die in diesem Fall auf das Vorliegen häuslicher Gewalt bei der schwangeren Patientin hindeuten?

(2) Überlegen Sie, wie häusliche Gewalt während der Schwangerschaft das körperliche und emotionale Wohlbefinden der Mutter und des sich entwickelnden Fötus beeinträchtigen kann. Welche Komplikationen können auftreten und wie kann man diese verhindern?

Adaptierte Fallstudie aus The Medical Women’s International Association’s Interactive Violence Manual.

Fallstudie: Gewalt gegen Ältere

Eine 87-jährige Patientin, die ich schon seit über zehn Jahren behandelte, lebte nach dem Tod ihrer Tochter mit ihrem Schwiegersohn in einem Einfamilienhaus. Die Patientin litt an Herzinsuffizienz und kam immer wieder mit Verletzungen und Schürfwunden an den Beinen in meine Praxis. „Sie rennt immer zu schnell die Treppe herunter“, sagte der Schwiegersohn, der sie begleitete. Sein Verhalten war nicht sehr kooperativ und er verhielt sich merkwürdig. Die Patientin bestand darauf, dass sie von ihm und ihre Nichte (Krankenschwester), die in der Nähe wohnte, liebevoll und gut gepflegt wurde.

Aufgaben zum Weiterdenken

(1) Betrachten Sie die in der Fallstudie dargestellten Hinweise für auffällige und/oder bedenklichen Verhaltensweisen des Schwiegersohns. Worauf könnten diese hinweisen und wie könnten sie mit der Misshandlung oder Vernachlässigung älterer Menschen zusammenhängen?

(2) Die Patientin besteht darauf, dass sie von ihrem Schwiegersohn liebevoll gepflegt und von einer Nichte betreut wird. Wie könnte das Ihre Sicht der Dinge beeinflussen und was könnte Ihnen dabei helfen, die wahren Gefühle und Bedürfnisse der Patientin besser einzuschätzen?

Fall aus The Medical Women’s International Association’s Interactive Violence Manual

Fallstudie: Kinder in Haushalten mit häuslicher Gewalt sind stark gefährdet

In diesem Fall geht es um Daniel, einen vierjährigen Jungen und seine Mutter, Frau Luscak, 27 Jahre alt. Sie ist alkoholabhängig und war gegenüber ihren früheren Partnern gelegentlich gewalttätig. Sie spricht kaum Deutsch. Daniel hat zwei Geschwister, eine siebenjährige Schwester Anna vom ersten Partner der Mutter und einen einjährigen Bruder Adam vom derzeitigen Partner der Mutter, Herrn A. Die Polizei wurde bereits 27-mal auf Grund von Vorfällen von häuslicher Gewalt gerufen, die oft dadurch eskalierten, dass beide Elternteile betrunken waren. Bei zwei Gelegenheiten nahm Daniels Mutter eine Schlafmittelüberdosis in der Absicht Selbstmord zu begehen. Die Familie zog mehrmals um, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen konnte. Als sie mit Adam schwanger war, drängte Herr A. Frau Luscak zu einem Schwangerschaftsabbruch. Sie versäumte vier Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen. Einmal wurde sie auf Grund von Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, wo Herr A. die Infusion entfernte und sie sich selbst auf eigene Gefahr entließ.

Als Daniel in der Notaufnahme vorstellig wurde, hatte er eine Spiralfraktur am linken Arm, die er sich angeblich bei einem Sprung vom Sofa mit seiner Schwester am Vortag zugezogen hatte. Prellungen an der Schulter und am Unterbauch wurden von seiner Mutter damit erklärt, dass er regelmäßig vom Fahrrad fiel. Es fanden zwar Treffen mit Fachkräften des Gesundheitswesens statt, aber die lange Vorgeschichte häuslicher Gewalt wurde nicht berücksichtigt. Als Daniel eingeschult wurde, fehlte er, wie seine Schwester Anna, häufig. Die Lehrer:innen machten sich Sorgen, weil Daniel immer dünner wurde und immer hungrig zu sein schien und sich das Essen anderer Kinder nahm. Daniel hatte schlechte Deutschkenntnisse. Er war ein sehr unauffälliger, schüchterner und zurückhaltender Junge und sprach nicht mit den Lehrer:innen.

Aufgaben zum Weiterdenken

(1) Denken Sie über die zahlreichen Indikatoren und Warnsignale („red flags“) in Daniels Fall nach. Was waren die Frühindikatoren für möglichen Missbrauch und wie hätten sie früher erkannt werden können?

(2) Welche Möglichkeiten des Eingreifens und der Unterstützung durch medizinisches Fachpersonal wurden verpasst? Wie hätte man es besser machen können?

Fall adaptiert nach The Medical Women’s International Association’s Interactive Violence Manual

Fallstudie: Dentale Vernachlässigung
Serious Vectors auf Vecteezy

Ein kleines Mädchen kommt mit ihrer Mutter zu Ihnen in die Praxis. Sie ist ungefähr fünf Jahre alt. Ihnen fällt auf, dass sich das Mädchen, anders als die meisten anderen Mädchen ihres Alters, sehr ruhig und ängstlich verhält. Sie ist auch deutlich kleiner und dünner. Weiterhin nehmen Sie wahr, dass das Mädchen Kleidung trägt, welche deutliche Verschmutzungen aufweist. Auch bei Ihrer Untersuchung macht sie nur schlecht mit, dabei sind all ihre vorhandenen Milchzähne stark kariös geschädigt. Das Mädchen sagt zu Ihnen, dass die Zähne teilweise schmerzen würden. Die Mutter gibt an, dass die Zähne eigentlich schon die ganze Zeit, also schon mehrere Jahre, dunkel verfärbt sind.

Aufgabe zum Weiterdenken
(1) Was könnten mögliche Ursachen oder Gründe für den schlechten Zahnstatus des Kindes sein?

Fallstudie: Frühkindlicher Karies
Bilder und Text mit freundlicher GenehmigungPD Dr J. Schmoeckel

Ein kleiner Junge kommt in Ihre Zahnarztpraxis. Er stellt sich mit diesem Zahnstatus vor.

Aufgaben zur Reflexion
(1) Bitte sehen Sie sich dieses Foto an und beschreiben Sie, was Sie sehen.
(2) Wie lautet Ihre Diagnose? Was könnte der Grund für solch einen Zahnstatus sein?
(3) Wie würden Ihre nächsten Schritte als Zahnarzt bzw. Zahnärztin aussehen?

Lösung

Die aktiven kariösen Läsionen, insbesondere bei den Oberkieferfrontzähnen im typischen Befallmuster der ECC, belegen die chronische Vernachlässigung.

Die violette Farbe der angefärbten Plaque untermauert, neben der weichen Beschaffenheit der Dentinläsionen, die Aktivität des Kariesgeschehens und erfordert schnellstmögliche Veränderungen beim Putz- und Ernährungsverhalten.

Überprüfung des Kenntnisstandes